In einem Workshop des Büros „Weitblick“ und zu Gast bei der Stuttgarter Versicherung diskutierten Experten die Frage: wie kann man Arbeit für Menschen über 55 Jahre attraktiver machen, dass sie sich mit ihrem Wissen besser einbringen? Die Problemanalyse ergibt, dass Menschen über 55 Jahre zwar enorm viel Berufserfahrung mitbringen, sich aber häufig nicht mehr vom Arbeitgeber unterstützt oder gefragt fühlen. Damit einhergehend kommt oft der Wunsch möglichst früh in Altersteilzeit oder Vorruhestand zu gehen. Genau das Gegenteil wäre sinnvoll: Arbeiten über die gesetzliche Altersgrenze wäre volkswirtschaftlich notwendig, da wir zunehmend unter Fachkräftemangel leiden. Die Babyboomer gehen in diesen Jahren in den Ruhestand und es bricht quasi eine große Gruppe von Beschäftigten weg, womit nicht nur Arbeitsleistung, sondern Erfahrungswissen verloren geht. Auch für den Betroffenen wäre ein Weiterarbeiten mit sinkender Wochenarbeitszeit ein Gewinn, da er sich schrittweise auf den Ruhestand einstellen kann und die Agilität bei der Arbeit noch gefordert wird wie z.B. Umgang mit der Digitalisierung oder auch der Künstlichen Intelligenz. Mein Credo wäre, Einführung des „skandinavischen Modells“, bei dem die Altersgrenze dynamisch mit dem Anstieg der durchschnittlichen Lebenserwartung gekoppelt wird. https://www.luzernerzeitung.ch